16.05.2022

Kassels grüne App 

Mit der neuen klimo App den CO2-Fußabdruck verringern

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Längst hat es sich herumgesprochen, dass Klimaschutz nicht Verzicht bedeutet, sondern im Gegenteil ganz viel mit Spaß, Innovationen und Teamwork zu tun hat. Genau das beweist auch die klimo App: Sie ermöglicht es den Kasseler Bürger*innen, ihren eigenen täglichen CO2-Verbrauch zu ermitteln. Und nicht nur das: Auf spielerische Weise – zum Beispiel mit Tipps, Networking und Challenges – können sie Schritt für Schritt ihren Alltag verändern und bringen so den Klimaschutz gemeinsam voran. Mehr als 900 Menschen nutzen die klimo App bereits, die seit April 2022 verfügbar ist.

Cool fürs Klima

Auch, wenn die App nicht direkt für Events genutzt werden kann, begrüßt die Meetingbranche das Projekt. Denn Kassels Beliebtheit als Destination für Green Meetings wächst. Was nicht nur an der schnellen und klimaschonenden Erreichbarkeit liegt, sondern auch am Willen der lokalen MICE-Unternehmer*innen, nachhaltig zu handeln. „Less is more“ – dieser Leitsatz gilt nicht nur für die klimo-App-Macher, sondern wird auch in Kassels MICE-Branche immer bedeutsamer.

Die klimo App hat bereits einen sehr erfolgversprechenden Start hingelegt. Von Kassel ausgehend, könnte sie schon bald auch anderen Städten und Gemeinden zum Vorbild dienen. Der Startschuss ist also gerade erst gefallen.

In diesem Blogbeitrag kommen zwei Expertinnen zu Wort: Anke Müller vom Kassel Convention Bureau, die das Projekt mit Begeisterung unterstützt und es für uns ins Themenfeld Geschäftstourismus einordnet. Und Ivonne Müller vom House of Energy, die uns einen Blick hinter die Kulissen erlaubt und mehr über die App erzählen kann. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an beide!

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Anke, lass uns mit der Frage starten, welche Rolle die klimo App für die MICE-Branche in Kassel spielt. Kassel ist ja ein wichtiger Standort für Green Meetings. Welchen Einfluss hat die neue App?


Anke Müller, Kassel Convention Bureau: „Aus Sicht der Kasseler MICE-Branche ist der wichtigste Vorteil, dass dieses Projekt erstmal unseren Blick für all die Möglichkeiten schärft, die eigenen CO2-Emissionen zu senken. Es motiviert uns auch, diese Haltung vom individuellen ins gemeinschaftliche Handeln zu übertragen. Und außerdem macht die App innovative lokale Projekte, Initiativen und Start-ups bekannt, die Kompensationen ermöglichen. Genau diese Unternehmen stehen für eine kreative, zukunftsweisende Branchenkompetenz, die für Veranstalter wie auch für Teilnehmer eines Kongresses spannend sein können.

Uns im Kassel Convention Bureau liegt das Thema Nachhaltigkeit grundsätzlich am Herzen: Wir sind aktiv, um die Möglichkeiten und Initiativen unserer Stakeholder sichtbar zu machen. In der klimo App sehen wir eine Chance, dass noch mehr Menschen über Umweltschutz nachdenken und ihr Handeln verändern. Bei Innovation wie dieser sind wir immer gerne dabei! Auch sind wir bestrebt, uns mit den lokalen Akteuren – zum Beispiel den beteiligten Forschungseinrichtungen – zu vernetzen und in einen engen Austausch zu kommen. Diese Expertise können wir auf unser eigenes Handeln anwenden und sie auch an unsere Partner und Kunden weitergeben – etwa im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsberatung.“

Wie unterstützt das Kassel Convention Bureau das Projekt?


Anke Müller, Kassel Convention Bureau: „Auf Initiative des House of Energy hat Kassel einen Weg eingeschlagen, der verschiedene Partner und ihre jeweiligen Kompetenzen zusammenführt. Begleitet wurde dies durch den Beirat, dem ich angehöre und in dem ich unsere Perspektive als Vermarkter der Tagungsdestination Kassel dargestellt habe.

Ich bin überzeugt, dass die klimo App eine moderne, digitale Lösung bietet, um sowohl engagierte Mitbürger*innen als auch unsere Zielgruppen im Freizeit- und Geschäftstourismus direkt zu erreichen und für ein klimaschonendes Handeln zu begeistern. Darum trägt Kassel Marketing aktiv dazu bei, die klimo App bekannt zu machen. Wir halten die App für so sinnvoll, dass wir sie unseren Kund*innen nicht vorenthalten möchten. Schließlich repräsentiert sie Kassels Innovationswillen und -kraft sowie unser gemeinschaftliches Handeln für die Energiewende.“

Hast du die App schon ausprobiert?


Anke Müller, Kassel Convention Bureau: „Ja, und ich war sehr überrascht! Eigentlich dachte ich, dass meine CO2-Bilanz ganz gut aussehen müsste, denn ich bin seit meinem 18. Lebensjahr Vegetarierin und besitze kein Auto. Aber mein Konsum schlägt doch mehr zu Buche als gedacht. Deshalb habe ich der App schon einige wertvolle Anregungen entnehmen können!“


Gutes Klima in Kassel


Wenn es um Klimaschutz geht, ist Kassel ganz vorne dabei: Der Kohleausstieg bis zum Jahr 2025 ist beschlossene Sache, zudem will Kassel bis 2030 klimaneutral werden. Und auch lokale MICE-Unternehmen wie beispielsweise der Renthof, das Kassel Kongress Palais, Büro für Eventmarketing und viele mehr setzen alles daran, den CO2-Fußabdruck von Geschäftsreisen möglichst zu verringern. Damit befindet sich Kassels MICE-Branche in einem fruchtbaren Umfeld, das ein gemeinsames Ziel verfolgt. Doch wie kam es dazu, dass Kassel eine App gelauncht hat, die uns allen Lust auf einen klimafreundlichen Alltag machen soll?

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Ivonne, du bist beim House of Energy tätig und kannst du uns die Hintergründe erzählen. Wie ist die klimo App für Kassel entstanden?


Ivonne Müller, House of Energy: „Also, Kassel ist die ideale Stadt, um die klimo App zu testen. Einmal, weil sich das Projektkonsortium hauptsächlich aus Energieexperten mit Sitz in Kassel zusammensetzt: Mit Beteiligung des deENet, Fraunhofer IEE, dem House of Energy und der Universität Kassel sind wichtige Player der Kasseler Energieszene vertreten. Das Unternehmen twigbit aus Berlin war ebenfalls maßgeblich an der Entwicklung beteiligt.

Der Beirat des Projektes setzt sich aus wichtigen unterstützenden Unternehmen und Institutionen zusammen. Darunter ist unter anderen die Stadt Kassel, die einen Klimarat gegründet und sich das Ziel der CO2-Neutralität bis 2030 gesetzt hat.

Darüber hinaus bietet die klimo App eine Plattform für viele spannende Initiativen, die es in Kassel zum Thema Klimaschutz gibt. So können beispielsweise Termine und Mitmachaktionen über die App beworben, Challenges angeboten oder auch die Möglichkeit des Crowdfundings genutzt werden.“

Warum ausgerechnet eine App?

Ivonne Müller, House of Energy: „Einige Mitglieder des House of Energy hatten die Idee, mit der App ein Instrument für Kassel zu entwickeln, das die Energiewende nicht auf technologischer oder wirtschaftlicher Ebene voranbringt, sondern das Verhalten der einzelnen Bürger*innen miteinbezieht. Damit könnte gezeigt werden, wie Klimaschutz auf regionaler und persönlicher Ebene funktioniert. Als ein passendes Förderprogramm gefunden war, wurde die Idee mit einem Projektantrag eingereicht. Nun kann untersucht werden, welche positiven Effekte mit der App erzielt werden. Die klimo App ist das Herzstück des Projekts LESS is more, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.“ 

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Das Besondere an der App ist ja der spielerische Ansatz. Hast du ein paar Beispiele für uns?  


Ivonne Müller, House of Energy: „Mit der App bringen wir Spaß ins nachhaltige Handeln. Man kann beispielsweise eine Challenge annehmen, sich eine Woche vegan zu ernähren oder zwei Wochen lang kein Auto zu benutzen. Dadurch wird gezeigt, wieviel CO2 man einspart. Es sind über 100 spannende Challenges möglich, die richtig Laune machen. Im nächsten Entwicklungsschritt sollen auch Empfehlungen und Vergleiche unter den Nutzer*innen möglich sein.“

Noch mal zurück zur MICE-Branche: Können Unternehmen, Verbände und Vereine schon jetzt etwas mit der App anfangen und sie vielleicht sogar in die Veranstaltungsplanung einbinden?

Ivonne Müller, House of Energy: „Noch ist die App nicht für Unternehmen nutzbar, sondern nur für Privatpersonen gedacht. Natürlich kann klimo aber auch von Belegschaften der Veranstalter genutzt werden: Die Veranstalter könnten als Arbeitgeber, denen Klimaschutz am Herzen liegt, ihre Mitarbeiter*innen zum Mitmachen motivieren. Wenn beispielsweise mehr als die Hälfte der Mitarbeiter*innen die App nutzt, wäre schon viel erreicht und es könnte sich positiv auf das Image des Veranstalters auswirken. Oder aber die Veranstalter unterstützen ein Crowdfunding-Projekt über die App und leisten damit einen Beitrag für den Klimaschutz in der Region.“

Einfach mal was Grünes tun – am besten jetzt gleich: Hier geht es zum Erklärfilm und hier gibt es noch mehr Infos zur Kasseler klimo App.

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House of Energy e.V.


Der House of Energy e. V. mit Sitz in Kassel versteht sich als „Denkfabrik“, die von Wirtschaft, Wissenschaft, Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie der hessischen Landesregierung getragen wird. Es arbeitet transdisziplinär und unterstützt die Energiewende konzeptionell und wissenschaftlich.

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