Nachhaltige Heiztechnik – optimale Klimabilanz

Welche intelligenten, ressourcenschonenden Systeme nutzen Kasseler Locations?

Wir alle schätzen es, wenn Veranstaltungsräume angenehm temperiert und gut belüftet sind. Doch auch über den Wohlfühlfaktor hinaus werden Heizung und Klimatisierung immer wichtiger: Denn nachhaltige Systeme in Tagungshotels und Locations wirken sich positiv auf die Klimabilanz einer Veranstaltung aus. Es lohnt sich daher, diesen Aspekt bei der Veranstaltungsplanung von Anfang an einzubeziehen – nicht nur, wenn es um Green Meetings geht.

Ob Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung, Fernwärme oder intelligent gesteuerte Klimatisierung: In Kassel setzen immer mehr Tagungshotels und Locations mit nachhaltigen Heiz- und Klimasystemen neue Maßstäbe. Deshalb lassen sich in Kassel alle Veranstaltungsformate, bei denen Nachhaltigkeit großgeschrieben wird, besonders gut realisieren.

In diesem Blogbeitrag stellen wir Ihnen gleich zwei effektive Heizsysteme näher vor – Blockheizkraftwerke und Fernwärme. Natürlich erfahren Sie auch, welche Locations in Kassel nachhaltige Technik nutzen und welche Vorteile und Möglichkeiten dadurch für Ihr (Green) Event entstehen. So sorgen Sie für ein „gutes Klima“ bei Ihrer nächsten Veranstaltung in Kassel!

Blockheizkraftwerk – Locations, die ihr eigenes Ding machen.

Starten wir mit einem Heizsystem, das besonders interessant für Hotels ist: Blockheizkraftwerke. Denn sie machen sich vor allem bei Gebäuden bezahlt, die das ganze Jahr über einen hohen Wärme- und Strombedarf haben – eben Hotels oder Tagungslocations.

Das Spannende an Blockheizkraftwerken ist, dass die eigene Energie vor Ort erzeugt wird. Sie können bis zu 90 Prozent der eingesetzten Brennstoffe – etwa Gas, Öl oder Holz – in Nutzenergie umwandeln. Zugleich kann auch die Abwärme genutzt werden (Kraft-Wärme-Kopplung). Effizienter geht es kaum! Kein Wunder, dass Blockheizkraftwerke mittlerweile dafür bekannt sind, erhebliche Mengen CO2 einzusparen.

Welche Best-Practice-Beispiele gibt es in Kassel?

Hotel Schweizer Hof

Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe Conference & Spa

Fernwärme – es geht auch ohne Heizanlage!

Eine weitere nachhaltige Heizoption bietet Fernwärme. Doch was ist das überhaupt? Wenn Kraft- oder Heizwerke andere Gebäude mit Wärme „beliefern“, spricht man von Fernwärme. Die dort erzeugte Wärme gelangt über ein Rohrsystem zum angeschlossenen Gebäude. Der Vorteil: Locations, die Fernwärme nutzen, brauchen keine eigene Heizanlage. Ökologisch gesehen ist die zentrale Erzeugung effizienter als der Betrieb vieler einzelner Heizkessel. Weniger Rohstoffe werden gebraucht und es kommen moderne Filtertechniken zum Einsatz. Außerdem werden in Kasseler Heizkraftwerken zusätzlich Abfall, Altholz und getrockneter Klärschlamm verfeuert. Dadurch wird der Kohleanteil kontinuierlich immer geringer.

Übrigens geht Kassel in Sachen Klimaschutz konsequent voran – bis 2030 will die documenta-Stadt klimaneutral werden. In diesem Zusammenhang sieht die Kasseler Wärmeplanung vor, einen riesigen Speicher einzubinden. Er soll die im Sommer gewonnene Wärme bis zum Verbrauch im Winter speichern. Fernwärme gilt als klimafreundlich – vor allem in Kassel!

Unsere Best-Practice-Beispiele aus Kassel:

Kassel Kongress Palais

Außenansicht KKP.jpg — Fernwärme und 100 Prozent Naturstrom – mit dieser Kombi ermöglicht das Kassel Kongress Palais ressourcenschonende Veranstaltungen fast aller Art und Größe. Die einzigartige Location mit schneller ICE- und ÖPNV-Anbindung trägt außerdem schon seit fast 10 Jahren das Label „fairpflichtet“. Und noch ein Meilenstein: 2009 wurde das Kongress Palais als erstes Tagungszentrum mit der weltweit führenden Umweltmarke „Green Globe“ zertifiziert – und nahm damit schon früh eine bundesweite Vorreiterrolle ein.

Technikmeister Marco Knetsch vom Kassel Kongress Palais erklärt die Highlights in Sachen Sustainability: „Wir nutzen Fernwärme für den Betrieb unserer Lüftungsanlagen und zur Erzeugung von Warmwasser. Außerdem wurden hocheffiziente Pumpen eingebaut.“ Und auch für eine intelligente Steuerungstechnik ist gesorgt. Dazu erläutert er: „Mit der modernen Steuerungssoftware EisBär können unsere Mitarbeiter*innen Heizung, Jalousien, Beleuchtung und vieles mehr bedarfsgerecht per iPad steuern. In Toiletten und Treppenhäusern wird die Temperatur automatisch auf 18 Grad abgesenkt. Nicht zuletzt haben wir in den letzten Jahren massiv in LED-Beleuchtung investiert.“ Mit diesen innovativen Maßnahmen ist es dem Kassel Kongress Palais gelungen, den Energieverbrauch effektiv zu senken – eine Entwicklung, die in den nächsten Jahren konsequent fortgesetzt werden soll.

Renthof Kassel

Renthof-Außenansicht_Stand 13.08.2021_Florian Holl.jpg — Das historische Flair eines ehemaligen Karmeliterklosters trifft auf modernste Heiztechnik: Auch der Renthof setzt auf klimafreundliche Fernwärme. Ein intelligentes Energiemanagementsystem ermöglicht es, alle Räumlichkeiten optimal zu temperieren und damit stets energieeffizient zu handeln. In perfekter Ergänzung dazu bezieht der Renthof Ökostom. Im Herzstück des Restaurants, der Küche, arbeitet das Team aktuell noch mit klimaneutralem Erdgas. Doch auch hier wird bereits nach einer zukunftsweisenden Lösung gesucht, bei der überhaupt keine Emissionen anfallen.

UK 14

Eine neue, energieeffiziente Wärmedämmung, Fernwärme und Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen: Dies sind nur einige Maßnahmen, mit denen die UK14 in der Kasseler Innenstadt Planer*innen von Green Meetings anspricht. Dazu berichtet Nachhaltigkeitsmanagerin Julia Mertens: „Der Fernwärmebezug hat den Vorteil, dass die Abwärme für Heizzwecke sozusagen ‚wiederverwendet‘ wird. Dies wirkt sich positiv auf die Umweltbilanz aus. Bei uns als Verbraucher fallen keine CO₂-Emissionen an – wir heizen CO₂-neutral.“

Regional-saisonales Catering, ein teilweise bio-zertifiziertes Getränkesortiment, kaum Einwegprodukte und vor allem die zentrale Lage für eine unkomplizierte ÖPNV-Nutzung – all diese zusätzlichen Faktoren machen die UK14 zu einer beliebten „Green Location“. Und Moritz Sauer vom Event- & Beteiligungsmanagement der UK14 fügt noch hinzu: „Nicht zuletzt haben wir beim Umbau und der Sanierung unserer Location, die 2020 neu an den Start gegangen ist, Baumaterialien bewusst wiederverwendet. Auch das schonte Ressourcen!“

Start up, cool down:
Wie eine neue Technologie unnötiges Heizen in Hotelzimmern verhindert

Kassel ist eine Start-up-Schmiede mitten in der Republik. Die Universität Kassel, der Science Park, hochkarätige Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sowie eine hohe Dichte an innovativen Unternehmen wie zum Beispiel die SMA Solar Technology AG geben Kassels Start-up-Szene viel Rückenwind.

Ein für die Hotelbranche zukunftsweisendes Produkt hat seine Wurzeln im Science Park: Betterspace ermöglicht das automatische und vorausschauende Heizen im gesamten Hotel. Das Unternehmen entwickelt digitale Lösungen wie „better.energy“ – eine intelligente Heizkörpersteuerung für Hotels, die verhindert, dass Zimmer auch dann geheizt werden, wenn der Gast schon längst ausgecheckt hat.

Das Gründerteam hat 2014 entdeckt, dass gerade in der Hotelbranche ein großes Potenzial im Hinblick auf Energieeffizienz besteht. Inzwischen nutzen bereits 300 Hotels in ganz Deutschland die neue Technologie von Betterspace. In Kassel kommt better.energy im Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe, Hotel Gude, Renthof Kassel, Hotel Palmenbad, Hotel Roter Kater & Graue Katze sowie im Parkhotel Emstaler Höhe zum Einsatz. Auch dies ist ein starkes Zeichen dafür, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Trend, sondern ein Transformationsprozess in der MICE-Branche ist.

Unser Special:
Wie kann jede*r Einzelne durch richtiges Lüften und Heizen den Energieverbrauch senken?

Für alle, die nicht nur beim Green Meeting, sondern auch zu Hause etwas für die Umwelt tun möchten, stellen wir zum Abschluss ein paar nützliche Tipps des Umweltbundesamts (UBA) vor. Schließlich wurden – laut Statistik – 2018 pro Haushalt 18.147 Kilowattstunden Energie allein zum Wohnen verbraucht. Den größten Anteil – 73 Prozent – nahm dabei das Heizen ein. Eine Stellschraube, an der nicht nur Locations, sondern wir alle drehen können. So geht’s:

Abends ganz klassisch die Rollläden schließen – das verringert Wärmeverluste durch die Fenster um rund 20 Prozent. Auch Vorhänge dichten gut ab!
Schon ein paar Grad reichen aus, um den Energieverbrauch zu drosseln. Nicht jeder Raum muss voll geheizt werden: In Küche und Schlafzimmer reichen meist 18 Grad, nachts kann man in Wohn- und Arbeitsräumen die Temperatur um bis zu 5 Grad reduzieren.
Ein Thermostat sorgt für eine flexible Temperaturregelung. Zum Beispiel, wenn die Sonne in den Raum scheint, kann die Wärmezufuhr verringert werden. Ein modernes Thermostatventil spart bis zu 8 Prozent der Heizenergie. Mit programmierbaren Ventilen lassen sich sogar 10 Prozent einsparen.

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/richtig-heizen