25.09.2023
Um das Ziel einer umwelt- und klimafreundlichen Veranstaltungswirtschaft zu erreichen, müssen viele Akteure an einem Strang ziehen. Davon ist nicht nur das Kassel Convention Bureau (KCB) überzeugt, sondern auch der Dachverband German Convention Bureau (GCB). Dieser hat nun eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht, in der der Verband seine Aktivitäten und Ziele vorstellt.
Bereichsleiter Geschäftstourismus
Kassel Marketing
„Auch wir vom Kassel Convention Bureau agieren nachhaltig und begrüßen die starke Position, die das German Convention Bureau einnimmt, um Deutschland als nachhaltigen MICE-Standort international zu verankern.
Für uns ist dies ein schöner Anlass, den MICE-Standort Kassel und unsere weitreichenden Nachhaltigkeitsaktivitäten vorzustellen. Denn die documenta-Stadt hat schon jetzt eine Vorreiterrolle für nachhaltigen Geschäftstourismus inne. Eine hervorragende Marktposition, die wir gemeinsam mit lokalen MICE-Partnern konsequent weiter ausbauen!“
Genau wie das German Convention Bureau setzt auch das Kassel Convention Bureau auf einen Dreiklang: Dieser besteht erstens aus Nachhaltigkeitsmaßnahmen innerhalb des eigenen Unternehmens. Hinzu kommen Aktivitäten im lokalen „Ökosystem“ aus Netzwerkpartnern und Stakeholdern. Drittens geht es um den nachhaltigen MICE-Standort Kassel insgesamt. Hier setzen sich immer mehr Locations, Hotels, Caterer und MICE-Dienstleister für den Umwelt- und Klimaschutz ein.
Oliver Höppner berichtet: „Wir haben verstanden, dass Geschäftsreisen zwar per se Ressourcen verbrauchen, dass diese Emissionen aber gezielt reduziert und kompensiert werden können. In Kassel spielt Nachhaltigkeit deshalb eine immer wichtigere Rolle. Die Erfolge einzelner MICE-Unternehmen verstärkt das Kassel Convention Bureau aktiv durch Marketingaktivitäten, Wissenstransfer und Networking innerhalb unseres Branchennetzwerks, dem Kassel Convention Network.“
Somit ist Kassels MICE-Branche in der Lage, holistisch nachhaltige Veranstaltungen unterschiedlicher Art und Größe zu ermöglichen. Ob Hotels, Locations, CO2-neutrale Anreise oder grüne Rahmenprogramme: Kassel ermöglicht einen 360-Grad-Ansatz für Green Meetings.
Als eines der ersten Convention Bureaus in Deutschland hat sich das KCB der „16 Steps Initiative“ angeschlossen, die vom Nachhaltigkeitsexperten Stefan Lohmann mitbegründet wurde. Das gemeinsame Ziel der Initiative besteht darin, die Veranstaltungsbranche bis 2025 nachhaltig aufzustellen. Ein Vortrag von Stefan Lohmann, der die wirtschaftlichen Vorteile von nachhaltigen Events beleuchtete, sorgte in Kassels MICE-Branche für große Aufmerksamkeit.
Dazu berichtet Anke Müller, die das vom KCB initiierte Branchennetzwerk „Kassel Convention Network“ leitet: „Es ist uns wichtig, innerhalb der lokalen MICE-Branche eine Plattform zu schaffen, um Erfahrungen auszutauschen und neue Projekte zu entwickeln. Viele unserer Netzwerkpartner*innen sind bereits mit großen Schritten vorausgegangen, indem sie beispielsweise Nachhaltigkeitszertifikate erworben haben, in nachhaltige Heiz- und Klimatechnik investieren oder mit Bienenvölkern die Biodiversität fördern. Andere stehen noch ganz am Anfang und können von den Erfahrungswerten im Netzwerk profitieren.“
Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist das neue Anreizsystem im Kassel Kongress Palais: Das größte Kongresshaus der Stadt ermöglicht nicht nur komplett klimaneutrale Events, sondern bietet auch einen attraktiven Bonus für Veranstalter, die ein Nachhaltigkeitskonzept vorlegen. Ein disruptiver Ansatz, der nicht nur CO2, sondern auch Kosten einspart. Des Weiteren sind sowohl das Kongress Palais als auch das Kassel Convention Bureau Teil der Initiative „fairpflichtet“. Damit übriggebliebene Buffetreste bei Veranstaltungen nicht mehr entsorgt, sondern verteilt werden können, unterstützt das Kassel Convention Bureau außerdem die Initiative Foodsharing Kassel e.V.
Auch auf eine effektive Nachhaltigkeitskommunikation und persönliche Beratungsangebote kommt es an: So bietet das Kassel Convention Bureau einen kostenfreien Klimacheck für Veranstaltungsplaner*innen an, die den CO2-Footprint ihres Events reduzieren möchten. Im KCB-Shop stehen außerdem zahlreiche lokale Möglichkeiten zur Kompensation zur Auswahl. Auch maßgeschneiderte Ticketpakete für eine nachhaltige Mobilität werden dort angeboten. Um die Vielzahl an Optionen einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sorgt das Kassel Convention Bureau für einen lebendigen Mix aus Informationen und Inspirationen im Nachhaltigkeitsblog und in Social-Media-Kanälen.
Das kommt gut gelegen: Kassel befindet sich in der geografischen Mitte Deutschlands und bietet damit beste Voraussetzungen für eine kurze und klimaneutrale Anreise per ICE.
Leiterin des Kassel Convention Network
Kassel Marketing
„Die Lage unserer Destination ist ein starkes Argument, da rund zwei Drittel der CO2-Emissionen bei Events auf die An- und Abreise entfallen. Immer mehr Tagungsentscheider*innen legen Wert darauf, ihre Veranstaltung möglichst umwelt- und klimaschonend durchzuführen. Deshalb wird auch die Lage der MICE-Destination immer wichtiger. Ein Beispiel: Wer einen Kongress mit 500 Personen in Kassel plant, kann bis zu 35 Prozent an CO2-Emissionen für die An- und Abreise sparen. Einfach, weil die Lage stimmt.“
Nicht nur die perfekte Erreichbarkeit prädestiniert Kassel für Green Meetings. Auch das politische, wissenschaftliche und wirtschaftliche Umfeld sorgt für starke Impulse. Mit Dr. Sven Schoeller ist in Kassel in diesem Jahr der erste grüne Oberbürgermeister vereidigt worden. Ein wichtiges Ziel ist die Klimaneutralität bis 2030. Um dieses zu erreichen, hat die Stadt bereits vor einigen Jahren einen innerstädtischen Klimaschutzrat etabliert, der die Nachhaltigkeitsaktivitäten koordiniert und überwacht.
Zudem treibt das neue „Institute for Sustainability" die Spitzenforschung und Lehre der Universität Kassel im Bereich Nachhaltigkeit voran. Nordhessen soll zum "Sustainable Valley" werden – ein Transformationsprozesses, der auch die Attraktivität für Geschäftsreisen weiter erhöhen könnte. Weltweit agierende Unternehmen wie SMA Solar Technology AG sorgen ebenfalls für eine hervorragenden Nährboden, wenn es um Veranstaltungen mit Fokus auf Nachhaltigkeit geht.
Und auch sonst bietet die zweitgrünste Stadt Deutschlands viele Vorteile: Kassel verfügt über eine beeindruckende Zahl an Parks und Gärten – allen voran Europas größter Bergpark und die malerische Fuldaaue. „Besondere Locations im Grünen – zum Beispiel die Kaskadenwirtschaft mitten im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe, das Herbsthäuschen oder auch die Waldvilla ‚Das Hilla‘ bieten Veranstaltungsplaner*innen tolle Möglichkeiten“, ergänzt Anke Müller.
Wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist Kassels Veranstaltungsbranche bestens aufgestellt.
Anke Müller richtet den Blick auf Servicepartner, die – oftmals schon seit Jahren und aus tiefer persönlicher Überzeugung – nachhaltig handeln. „Einer der Pioniere in Kassel ist beispielsweise Andreas Becker, dessen ‚Büro für Eventmarketing‘ schon seit Jahrzehnten für nachhaltige MICE-Veranstaltungen sorgt“, sagt die MICE-Expertin, die auch selbst am liebsten mit dem Fahrrad ins Büro fährt. „Außerdem können Veranstaltungsplaner*innen auf eine große Auswahl an Rahmenprogrammen zurückgreifen, die von Teambuildings wie Staudamm-Bauen, Baumpflanzaktionen oder dem Social Day bis hin zu Entspannungserlebnissen wie Waldbaden oder Yoga in der Natur reichen.“
Dank dieses breiten Angebots und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit im Kassel Convention Network können in Kassel also holistisch nachhaltige Events abgebildet werden. Hier schließt sich der Kreis zur Nachhaltigkeits-Mission des German Convention Bureau: Während das GCB Verantwortung für den nachhaltigen MICE-Standort Deutschland übernimmt, erfüllt das Kassel Convention Bureau diesen Anspruch auf lokaler Ebene. „Auch wir verstehen wir uns als Botschafter, um Kassel als ideales Ziel für nachhaltige Geschäftsreisen zu etablieren und zu fördern“, resümiert Oliver Höppner.